Mittwoch, 12. Dezember 2007

kundgebung für xb, infoladen daneben und liebig34



Kommt alle...
am Freitag 14. Dez. um 15.00 Uhr zur Kurfürstenstr.173 in Charlottenburg
be angry and loud!!!!
Padovicz einen heißen Winter bescheren...


Am 12.12.07 gab es einen Artikel in der "Berliner Zeitung" zur Demo
"one struggle- one fight"...an der wir auch zahlreich teilgenommen haben,
...wir kommen wieder, keine Frage!


Steigende Gewaltbereitschaft-
Die linksradikale Szene wird wieder militanter / Viele Wohnprojekte von Räumung bedroht

von Andreas Kopietz

Nach den Krawallen am Wochenende in Berlin mobilisiert die linke Szene zu einer Demonstration am kommenden Sonnabend in Hamburg. Auch aus Berlin werden hunderte Teilnehmer zur Demo "gegen Repression" anreisen. Die Hamburger Polizei rechnet mit Aktionen militanter Autonomer.

In den Sicherheitsbehörden glaubt man, dass die linksradikale Szene derzeit wieder militanter wird. Das zeigte sich in der Nacht zum 1. April, als in Friedrichshain Autonome aus der Hausbesetzerszene Autos anzündeten und die überraschte Polizei die Lage über Stunden nicht in den Griff bekam. Das zeigt sich seit Frühjahr Woche für Woche, wenn wieder Autos brennen, weil sie teuer sind, Siemens oder der Bahn gehören und deshalb für die Täter das kapitalistische System verkörpern. 111 Autos wurden in diesem Jahr angezündet - das Dreifache des Vorjahres. Die gestiegene Gewaltbereitschaft zeigte sich auch am vergangenen Sonnabend während und nach einer Hausbesetzer-Demo für "Autonome Freiräume" gegen "Yuppies und Investoren". In Mitte, Prenzlauer Berg und Kreuzberg zündeten Autonome Autos an, bewarfen Polizisten mit Steinen, bauten Barrikaden. In Kreuzberg warfen sie Scheiben bei Banken, einem Supermarkt und McDonald's ein.

Die Aufrufe zur Demo gab es auf einigen einschlägigen Internetseiten - allerdings nicht so schrill wie zu anderen Anlässen. Die Polizei hatte anfangs noch mit 500 Teilnehmern gerechnet. Im Laufe des Tages korrigierte sie ihre Schätzung aber nach oben. Tatsächlich mobilisierte das Thema "Freiräume" dann mehr als 1 500 Demonstranten, die auch aus anderen Bundesländern anreisten. "Für bestimmte Themen hat die linke Szene durchaus eine hohe Mobilisierungsfähigkeit", sagt die Sprecherin des Berliner Verfassungsschutzes, Isabelle Kalbitzer.

Gerade Berlin hat eine lebendige Hausbesetzerszene. Zwar wurden in den vergangenen 15 Jahren viele illegal bewohnte Gebäude von der Polizei geräumt. Heute gibt es nicht ein "besetztes" Mietshaus mehr, weil die Bewohner zum Teil äußerst günstige Verträge haben. Dennoch droht vielen Wohnprojekten die Räumung, etwa in der Rigaer- und der Liebigstraße in Friedrichshain, der Brunnenstraße in Mitte und dem besetzten Seitenflügel des Bethanien in Kreuzberg. Bedroht ist auch die Wagenburg "Schwarzer Kanal" an der Spree in Mitte, die dem Medien- und Dienstleistungsviertel Mediaspree weichen soll. Die Polizei warnte die Mediaspree-Manager in einem Schreiben, dass sie "in den Fokus der autonomen linken Szene in Berlin gerückt" seien.

Räumung droht auch der benachbarten Köpi. Letztere ist eine europaweit bekannte Hochburg der Besetzerszene. Den rund 70 Bewohnern ist zum 31. Mai 2008 gekündigt worden, was eine internationale Solidarisierungswelle verursachte. Die Polizei fürchtet, dass bei einer Räumung Krawalle ausbrechen könnten, wie vor einem Jahr in Kopenhagen. Damals wurde das von Besetzern bewohnte Ungdomshuset geräumt, was tagelange Straßenschlachten zur Folge hatte. Und so ist auf der Internetseite "www.onestruggle.blogsport.de" zu lesen: "Spätestens seit den Riots letzten Dezember in Kopenhagen und durch den aktiven Kampf um das Ungdomshuset, ist in Deutschland - wie auch international - die etwas verschlafene Freiräumebewegung wieder in die Offensive gegangen." Weiter heißt es: "Wir wollen weiter in die Offensive gehen, um für das Fortbestehen unserer Freiräume und die Schaffung neuer Räume zu kämpfen: Der Stadt wieder die Zähne zeigen und klar machen, dass jede Räumung ihren Preis hat!"

Verfassungsschützer und Polizisten halten die Sprüche keineswegs für großspurig. "Ein kleiner Funke reicht aus, um die Szene zu mobilisieren", sagt Helmut Sarwas von der Deutschen Polizeigewerkschaft. "Die Gewaltbereitschaft nimmt zu." Er fürchtet, dass die Polizei mit Krawallen schnell überlastet sein könnte. Seit diesem Monat ist die Bereitschaftspolizei von zehn auf acht Hundertschaften reduziert. Sarwas: "Es gibt jetzt Nächte, in denen haben wir überhaupt keine Bereitschaftspolizei mehr."

Berliner Zeitung, 12.12.2007









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